Historisches
1975: Erster Kreisschützenkönig
Auf der Jahreshauptversammlung des Schützenkreises Gütersloh stellte der 1. Vorsitzende Otto Ilemann das erstmals, anläßlich des 150jährigen Jubiläums der Stadt Gütersloh, am 21. September 1975 stattfindende Kreiskönigsschießen vor.
Erstmals soll auf dieser Veranstaltung ein Kreisschützenkönig ermittelt werden. Teilnehmerberechtigt sind alle amtierende Könige und deren Vorgänger der letzten Jahre. Auch eine Königin soll ermittelt werden. Genaue Regeln werden noch beraten. Ferner wurde beschlossen, eine Kreisstandarte anzuschaffen, auf der alle dem Schützenkreis angeschlossenen Vereine mit ihrem Emblem eingestickt sind. Ein Mäzen, der die Kreiskönigskette spendet, wird noch gesucht.
Später beschloss der Vorstand des Schützenkreises Gütersloh, daß Kreiskönigsschießen jährlich durchzuführen. Zu diesem Zweck kauft der Schützenkreis Gütersloh eine Königskette. Ferner wird eine Kreisstandarte bestellt. Dieses Banner wird erstmalig anläßlich der Michaeliswoche der Öffentlichkeit vorgestellt.
Um das Banner und die Kette zu finanzieren, erhebt der Schützenkreis von den 22 angeschlossenen Vereinen eine einmalige Umlage in Höhe von 150,00 DM. Das Banner wird von dem Verein aufbewahrt, der den Kreiskönig stellt. Dieser Verein stellt auch die Fahnenabordnung bei allen Anlässen, auf denen der Schützenkreis vertreten ist.
Das Kreiskönigsschießen beginnt am 21. September um 10.00 Uhr auf dem Gelände des Schützenvereins „ Tell“ Nordhorn. Den Vogel beschafft die Gütersloher Schützengesellschaft die mit den Nordhornern auch für den Aufbau und Ablauf des Schießens verantwortlich ist. Geschossen werden die Insignien Zepter, Apfel und Krone. Falls die Zeit reicht, auch die Flügel. Aus jedem Verein dürfen 10 Könige oder ehemalig Könige teilnehmen. Der Teilnehmer zahlt 5,00 DM und kann dann bis zum Ende des Schießens teilnehmen. Bei den Insignien kann jeder Schütze nur einen Schuß pro Durchgang abgeben.
Die Proklamation des Kreiskönigs erfolgt sofort nach dem Schießen. Der Kreiskönig wird dann noch einmal beim großen Schützenball vorgestellt, der am 04. Oktober im Saal Gaststätte Wiltmann stattfindet.
Der erste Kreiskönig des Schützenkreises Gütersloh kommt aus dem Schützenverein Pavenstädt und heißt Otto Nate. Dort regierte er 1965/1966 an der Seite von Maria Müller. Als Kreiskönig repräsentiert er „solo“ den Schützenkreis, denn nach dem Reglement erhält er weder Königin noch Hofstaat. Lediglich eine Fahnenabordnung wird ihm zur Hand gehen, wenn er dienstlich auftritt.
Das erste Kreiskönigsschießen war ein großer Erfolg. Hunderte von Schützen kamen zu Gelände des Schützenvereins „Tell“ Nordhorns, die wurden vom Kreisvorsitzenden Otto Ilemann herzlich willkommen geheißen. Auch Bürgermeister Heinz Kollmeyer und Landrat Paul Lakämper waren zu der Veranstaltung erschienen, die der Präsident des Westf. Schützenbundes, Albert Kreiskorte, Lüdenscheid, mit der Weihe des neuen Banners einleitete.
Albert Kreiskorte warf die Frage auf, ob es sich noch lohne, für die Schützensache einzutreten. Diese Frage werde immerhin allein von 80.000 Schützen in 1.000 Vereinen des Westf. Schützenbundes bejaht. Freilich müssten auch der Jugend im Vereinsleben Rechte eingeräumt werden, damit auch sie für das Schützenwesen gewonnen würden und so die Tradition weiterführt, fordert der Präsident.
Die neue Standarte sei Symbol der Einigkeit und der Freiheit.
Landrat Paul Lakämper bescheinigte den Schützen, sie seien ein wertvoller Bestandteil im gesellschaftlichen Leben des Kreises Gütersloh, weil sie Freude vermittelten und das idealistische Gedankengut des Deutschen Schützenbundes hochhielten. Darüber hinaus seien die Schützen, aufbauend auf ihrer Tradition, Garanten des Fortschritts, der auf die Tradition aufbaue. Lakämper: „ Sorgen Sie weiter in der Hektik dieser Zeit, daß die Ideale des Schützenwesens bleiben und in die Gesellschaft wirken.